Von A-Z: Burn Out - Integrationsarbeit - Klientenzentrierte Gesprächstherapie - Komplexe posttraumatische Belastungsstörung - Lösungsorientierte Kurzzeitberatung - Loslassen - Negative Glaubenssätze - Teilpersönlichkeiten - Voice Dialogue: Dres. Hal und Sidra Stone
Die klientenzentrierte Gesprächsführung beruht auf einem humanistischen, positiv-bejahenden Menschenbild: Jeder Mensch ist grundsätzlich gut und verdient Würde, besitzt Fähigkeiten und kann sich entwickeln. Er strebt nach freier, selbstverantwortlicher Selbstbestimmung . Gesprächstherapie sieht gleichrangige Partner.
Sicherlich, der Klient sucht und braucht Hilfe, er bleibt aber dennoch ein Partner auf Augenhöhe. Der Gesprächstherapeut nimmt nicht die Rolle eines autoritären Fachexperten ein und gibt vor, was zu tun ist. Er hilft dem Klienten vielmehr, die potentiell besten Lösungen zu finden. Diese liegen unter der Oberfläche, aber "im" Klienten.
Da es um individuelle, innere Nöte geht, befinden sich die Lösungen letzlich immer im Klienten selbst. Und nicht im cleveren Kopf eines Therapeuten. Die Gesprächstherapie nach Rogers leistet damit geduldige Hilfe zu einer gefühlten Selbsterkenntnis.
In einer Therapie nach Rogers muss der Therapeut dem Klienten folgende Werte entgegenbringen:
Die bisherigen Definitionen von Trauma und Traumafolgestörungen fokussieren
überwiegend auf die Auswirkungen von sogenannten Schocktraumen, d. h. „Es muss eine
Situation außergewöhnlicher Bedrohung oder katastrophenartigen Ausmaßes (kurz oder
langanhaltend) vorgelegen haben, die bei fast jedem eine tiefe Verzweiflung hervorrufen
würde. Hierzu gehören eine durch Naturereignisse oder von Menschen verursachte
Katastrophe, eine Kampfhandlung, ein schwerer Unfall, Vergewaltigung, Folterung oder
Terrorismus oder auch Zeuge solcher Ereignisse zu sein (ICD 10). Auch die mediale
Aufbereitung dieses Themas fokussiert auf diese Schocktraumen (Afghanistansoldaten
etc.).
Aus meiner Erfahrung greift diese Definition bei weitem zu kurz.
Nach dem heutigen Wissenstand geht es nicht immer um gravierende oder gewalttätige Einflüsse. Häufig erlebe ich, dass die Menschen in meiner Praxis über Erfahrungen körperlicher bzw. emotionaler Vernachlässigung und Bindungsunterbrechungen, psychischen Missbrauch oder auch das Zusammenleben mit psychisch hochauffälligen Eltern mit geringer Empathiefähigkeit oder der Unfähigkeit, eine sichere Bindung zu gewährleisten, berichten. Hinzu kommen Themen wie Mobbing und Ausgrenzung, die mit einer misslungenen Adoleszenz und Identitätsfindung einhergingen. In der Regel erlebten sie sich dabei über einen längeren Zeitraum ausgeliefert, hilflos oder ohnmächtig. Das bedeutet, dass nicht ein singuläres Ereignis zur Überforderung geführt hat, sondern in der Regel die Dauer und das Fortbestehen der belastenden Situation, aus der es keinen Ausweg gab, was irgendwann zur Dekompensation geführt hat. Es war zu viel, zu lang, zu heftig. Die eigenen Lösungsstrategien haben nicht ausgereicht.
Oft haben die Betroffenen erhebliche Schwierigkeiten im Umgang mit belastenden oder unangenehmen Gefühlen wie zum Beispiel Ärger, Wut oder Trauer. Es gelingt ihnen nicht, die nötige Distanz zu den inneren Vorgängen herzustellen und sich selbst zu beruhigen. Entsprechend reagieren sie entweder unverhältnismäßig emotional, zum Teil bis hin zum Kontrollverlust, oder wenden große Kräfte auf, um die ihnen "bedrohlich" erscheinende eigene Emotionalität vor den Mitmenschen zu verbergen. Auch zeigen diese Menschen ausgeprägte Schuldgefühle und haben aufgrund von Schamgefühlen große Schwierigkeiten damit, sich anderen Menschen so zu zeigen, wie sie sind. Zumeist besteht nur ein geringes Selbstwertgefühl und häufig leben Betroffene in der Überzeugung, von niemandem wirklich verstanden zu werden. Aufgrund ihrer häufig äußerst belastenden Vorerfahrungen im zwischenmenschlichen Bereich haben sie häufig große Schwierigkeiten, anderen Menschen zu vertrauen.
Der erste Schritt ist das Verständnis, wie wir so geworden sind, wie wir sind, und dem Annehmen unserer ganzen Persönlichkeit (Entwicklung von Selbstakzeptanz und Verständnis), sprich Selbstliebe. Der zweite Schritt besteht im Bearbeiten und Auflösen der emotionalen Blockaden durch EFT. Wir lernen, dass es gut so ist, wie wir sind! Was zählt, ist einzig die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen und uns nach innen zu wenden. Wir entwickeln Selbstliebe, die wichtigste Voraussetzung, um in positiven und erfüllenden Kontakt mit unserer Umwelt zu treten. Bei diesem Prozess begleite und unterstütze ich Sie empathisch, aber auch mit der nötigen Klarheit, die notwendig ist, um neue Sichtweisen zu entwickeln und ihr Potential freizusetzen.
Das Motto in meiner Praxis lautet:
"Wir mögen zwar nicht die Meister unseres persönlichen Schicksals sein, aber jeder von uns ist Kapitän seiner eigenen Seele."
Loslassen heisst in erster Linie, aufhören gegen mein "Jetzt" zu kämpfen. Es heisst sich zu ergeben. Im Englischen gibt es den Ausdruck "to give in", sich hineingeben. Tolle spricht davon: den Widerstand aufgeben! "Loslassen können ist eine Anpassung an ein Ereignis oder eine Situation. Wir akzeptieren, dass uns etwas widerfahren ist, das unseren Wünschen widerspricht", es ist das Akzeptieren eines Zustandes, gegen den man ankämpft!
Um es anders zu sagen: Loslassen ist das volle Akzeptieren des Jetzt, egal wie es gerade aussieht. Im Leben entsteht viel Leid dadurch, dass wir gegen etwas kämpfen oder etwas erzwingen wollen und verkrampft daran festhalten (wie ein Hund am Stöckchen, das er nicht loslassen will). Wir wollen einen Zustand, der nicht ist und halten verkrampft an dieser Vorstellung fest, wollen sie erdenken, erhoffen, erflehen, erzwingen. Doch wenn wir etwas erkämpfen oder erzwingen wollen, sind wir im Krieg, nicht in der Liebe! Nicht loslassen bedeutet, dass wir in einer Situation verharren, die unserer seelischen und körperlichen Gesundheit schadet und / oder uns daran hindert, unsere Fähigkeiten auszuschöpfen. (Fotonachweis)
Tiefenpsychologische Therapie- und Beratungsmethoden sehen es als bedeutsam an, die hinter dem Problem eines Klienten liegenden Ursachen zu ergründen, um das Problem zu lösen. Die lösungsorientierte Kurzzeittherapie (nach Steve de Shazer) hingegen arbeitet vorwiegend an den Lösungsmöglichkeiten.
Nach der Theorie dieser Methode verfügt jede Person (bzw. jedes System) über alle Ressourcen, die es zur Lösung seiner Probleme benötigt, nimmt sie jedoch häufig nicht wahr oder nutzt sie nicht. Daher geht es bei der lösungsorientierten Kurzzeitberatung von vornherein weniger um die Analyse des Problems, als vielmehr um die Konstruktion von für den Klienten passenden Lösungen.
Geschehen Ihnen immer wieder die gleichen, unangenehmen Dinge? Verlieben Sie sich immer wieder unglücklich? Leiden Sie unter belastenden Emotionen oder Ihrem Verhalten? Gelingt es Ihnen nicht, erfolgreich zu sein? Die Gründe dafür liegen in Ihrem Unterbewusstsein.
Ihre unbewussten Glaubenssätze und Glaubenssysteme erschaffen Ihre persönliche Realität. Negative Glaubenssätze verursachen Probleme psychischer, physischer, mentaler, emotionaler und spiritueller Natur. Einschränkende Glaubenssätze können lauten "ich bin schwach" oder "keiner liebt mich" oder "ich darf nicht gesund sein". Diese Glaubenssätze und inneren Haltungen entstehen meist schon sehr früh in der Kindheit. Je jünger ein Mensch zu der Zeit ist, in der er einen Glaubenssatz aufnimmt, desto massiver ist dessen Einfluss auf sein Leben.
Die Gedanken und Gefühle, welche aus dem Unterbewusstsein zu uns drängen, beeinflussen unsere Entscheidungen, unsere Handlungen, bestimmen unseren Erfolg oder Misserfolg, unsere Gesundheit, die Qualität unserer Beziehungen usw. Die verinnerlichten Glaubenssysteme sind verantwortlich für die Qualität unseres Lebens. Sie bleiben normalerweise lebenslang bestehen und regieren unser Leben.
Das amerikanische Therapeuten-Ehepaar Hal und Sidra Stone entwickelte den Voice-Dialogue-Prozess gemeinsam Anfang der siebziger Jahre. Beide sind promovierte Psychologen mit dem Interessenschwerpunkt C. G. Jung und Gestalttherapie.
Als wegweisend für die Entwicklung des Voice Dialogue bezeichnen sie ihre entgegengesetzten Persönlichkeitsstrukturen: er ist ein "laid back" Kalifornier, sie eine engagierte New Yorkerin.
Müde, sich ewig in den Haaren zu liegen, entdeckten sie "Bindungsmuster" zwischen einzelnen Stimmen auf - and lived happily ever after :-)
Person kommt von "personare", was durchtönen bedeutet. Mit der Persönlichkeit, die wir haben, zeigen wir uns in der äußeren Welt, drücken uns aus durch die vielen Arten von Kommunikation, durch unser Verhalten und durch unser äußeres Erscheinungsbild.
Eine Persönlichkeit besteht aus vielen Teilen, die man auch "Teilpersönlichkeiten" nennen könnte. Diese Teilpersönlichkeiten bilden die Struktur unserer individuellen Persönlichkeit. Dazu gehören zunächst einmal die Rollen, die wir im Leben darstellen und in denen wir uns auch unterschiedlich verhalten: im Beruf, in der Familie, in Beziehungen etc.
Die Persönlichkeit wird sowohl von den eigenen Talenten wie auch durch das Umfeld, in dem man aufgewachsen ist, geprägt. Häufig entwickeln sich bestimmte Verhaltensmuster, die sehr dominant im Leben wirken. Häufige Teilpersönlichkeiten, die bei vielen Menschen anzutreffen sind: z.B. der Perfektionist, der Kritiker, das innere Kind, der Antreiber, die gute Mutter usw.
Den meisten Teilpersönlichkeiten liegen bestimmte Qualitäten zugrunde, die für unser Leben sehr nützlich sind, z.B. die Fähigkeit zu verzichten, Dinge und Situationen kritisch bewerten und beurteilen zu können oder mit einer gesunden Skepsis etwas zu hinterfragen. Auch das Streben nach Vollkommenheit, das als Qualität dem Perfektionisten zugrunde liegt, ist eine Qualität, die zu unserer Entwicklung beiträgt.
Diese Teilpersönlichkeiten können aber auch einengen und sehr viel Lebensfreude nehmen. Das ist dann der Fall, wenn sie zu dominant werden oder ein schwaches Gegenüber haben. So steht zum Beispiel dem "Skeptiker" als Polarität der "Vertrauensvolle" gegenüber. Wenn ein Teil zu sehr überwiegt, beginnt das Problem. Mit einer ständigen Skepsis enge ich Möglichkeiten und Chancen in meinem Leben ein, mit zu viel Vertrauen kann ich leicht Schaden erleiden.
Dieses Syndrom des "inneren Ausbrennens", Burn-out genannt, ist durch eine Reihe von recht unterschiedlichen Beschwerden gekennzeichnet, die sich über einen längeren Zeitraum entwickeln: Man fühlt sich elend - emotional, geistig und körperlich ermüdet - und leidet unter vielfältigen Beschwerden. Der Absturz in das Burn Out ist in der Regel die Folge einer chronischen Stressbelastung, die langfristig nicht mehr kompensiert werden kann und dann zu Symptomen wie Ermüdbarkeit, Konzentrationsmangel, Depressionen und Schlafstörungen führen kann. Stressverstärkend wirken dann noch Motive und Einstellungen wie Perfektionismus, kontrollierendes Verhalten, Selbstüberforderung und Ungeduld. Die tieferliegenden Ursachen sind oft in einer mangelnden Fähigkeit zur Abgrenzung (Nein-Sagen), oft einhergehend mit einem brüchigen Selbstbild bzw. Selbstwertgefühl. Man schaltet in den Kompensationsmodus, die Life-Work-Balance gerät mehr und mehr aus dem Lot, das ganze Leben verengt sich, man ist im Hamsterrad gefangen. Der Ausstieg scheint unmöglich. Meist führt erst Krankheit oder ein einschneidendes Erlebnis dazu, einen Therapeuten aufzusuchen. Doch soweit muß es nicht kommen.